Unsere Abwehrkräfte sind ein Wunderwerk der Natur. Das Immunsystem ist dazu da “Fremdkörper” wie Viren und Bakterien zu erkennen und unschädlich zu machen.


Insbesondere in der Erkältungszeit ist es enorm wichtig, das Immunsystem zu aktivieren, zu stärken und zu unterstützen. Es gibt allein mehr als 200 Viren, die eine Erkältung hervorrufen können. Bekannte Vertreter sind Influenza- oder Grippeviren, Adenoviren, Rhinoviren und Coronaviren. Typische Symptome viraler Infekte der Atemwege sind Halsschmerzen, Husten und Schnupfen.

Neben Erkältungsviren gibt es unzählige weitere Virenarten, die Krankheiten auslösen können. Zu solchen krankmachenden Viren, mit denen wir häufig in Kontakt kommen, zählen etwa Herpes-Viren.

Auch Bakterien können uns im Alltag häufig zu schaffen machen. Salmonellen, Escherichia coli und Co. sind typische Verursacher von Alltagserkrankungen wie Magen-Darm-Beschwerden.

Sich die Erreger vom Leib zu halten, ist so gut wie unmöglich, da wir ihnen überall begegnen. Viren werden im Alltag häufig durch einen direkten Kontakt mit infektiösen Tröpfchen übertragen. Dabei spricht man von einer Tröpfcheninfektion. Beim Husten, Niesen, Sprechen gelangen die Erreger in die Luft und können sich so auf andere Menschen übertragen.

Auch beim Händeschütteln oder durch das Anfassen verkeimter Türgriffe kann es zu einer Übertragung kommen. Bei der sogenannten Kontakt- oder Schmierinfektion kommt man etwa über die Hände mit erregerhaltigem Sekret in Kontakt. Berührt man dann Mund, Nase oder Augen, erfolgt über die Schleimhäute eine Ansteckung.

Damit der Körper gegen schädliche Eindringlinge bestmöglich gewappnet ist, ist eine regelmäßige Stärkung des Immunsystems für jeden Menschen ratsam – nicht nur für Kinder, kranke Menschen oder Personen mit Immunschwäche. Aufgrund einer natürlichen Immunsystem Alterung, der sogenannten Immunoseneszenz, die eine nachlassende Leistungsfähigkeit der Abwehr zur Folge hat, ist es ratsam, aktiv das schwächer werdende Immunsystem im Alter zu stärken.

Zink ist das wichtigste Spurenelement wenn es um das Immunsystem geht. Es ist als Bestandteil und Aktivator zahlreicher Enzyme an vielen Prozessen im menschlichen Organismus beteiligt. Studien lassen vermuten, dass seine Wirkung auf das Immunszstem auf der verbesserten Reifung der T-Lymphozyten (Immunzellen) und andererseits auf einer Steigerung der T-Lymphozytenanzahl basiert.

Darüber hinaus soll Zink in der Lage sein, die Rezeptoren von Rhinoviren zu blockieren und so das Anhaften der Viren an Schleimhautzellen in z. B. Mund und Nase zu verhindern. Haben sich Rhinoviren bereits im Körper ausgebreitet, hilft Zink die Vermehrung einzudämmen. Da im Körper nur begrenzte Zinkspeicher vorhanden sind und diese bei einer Unterversorgung nur schwer mobilisiert werden können, ist eine kontinuierliche Zufuhr ganz besonders wichtig

Erwachsene können 15 – 30mg Zink über mehrere Wochen abends einnehmen. Ein anderes wichtiges Spurenelement ist Selen. Es ist ein Bestandteil verschiedener Enzyme im menschlichen Körper, die unterschiedlich wichtige Funktionen erfüllen, hat eine antioxidative, ist für den Schutz von Zellmembranen verantwortlich und schützt so vor freien Radikalen. Darüber hinaus ist Selen am Schilddrüsenstoffwechsel beteiligt und gilt als Booster für die Abwehrkräfte.

Selen wird den essentiellen Spurenelementen zugeordnet, die dem Körper regelmäßig in geringen Mengen zugeführt werden sollten. Der menschliche Körper kann Selen nicht selbst produzieren. Während die Selenversorgung bei einer Mischkost in der Regel ausreichend ist, gelten Vegetarier und Veganer als eine der Risikogruppen, die auf die ausreichende Zufuhr von Selen achten sollten. Personen, die ebenfalls auf eine ausreichende Zufuhr achten sollten, sind Personen mit gesundheitlichen Belastungen oder Vorerkrankung.

Auch Vitamin D ist wichtig für die Abwehrkräfte. Hat jemand immer wiederkehrende Infekte macht es Sinn mit einer Blutprobe den eigenen Vitamin-D-Status im Blut zu überprüfen. Weitere Mikronährstoffe, die einen Beitrag dazu leisten, damit Dein Immunsystem normal funktioniert, sind: Vitamin A (das wichtigste Vitamin für den Erhalt der Schleimhautbarriere), die B-Vitamine B6, B12, die ebenfalls zu den Vitaminen der B-Gruppe gehörende Folsäure (Folat) sowie die Spurenelemente Eisen und Kupfer.

Echinacea Urtinktur kann drei Monate lang für je 10 Tage im Monat zur Vorsorge eingenommen werden. 20 Tropfen können zu diesem Zweck drei mal täglich in ein wenig Wasser aufgelöst getrunken werden. Bei Menschen mit sehr geschwächtem Immunsystem können zusätzlich zu Zink Pflanzen namens Uncaria (Krallendorn) und Astragalus (Tragant) die Abwehrkräfte stärken. Pelargonium sidoises (eine Pelargonienart) stärkt vor allem die Bronchien und das Immunsystem.


Last but not least gilt: Je reger das Leben im Darm, desto fitter unsere Immunabwehr. Es klingt paradox: Aufgabe unseres Immunsystems ist es, Keime abzuwehren, doch ohne sie liegt unsere Abwehr flach. Die Darmschleimhaut und die sich darauf befindenden Darmbakterien bilden ein Bollwerk gegen schädliche Eindringlinge. Die Darmschleimhaut enthält lymphoidales Gewebe, mit mehr als 70 Prozent der körpereigenen Immunzellen, somit sitzt der größte Teil unseres Immunsystems sitzt in unserem Darm. Unsere Darmbakterienie Ballaststoffe ab und stellen Vitamine und kurzkettige Fettsäuren her, die unser Körper dringend braucht. Ausserdem sollte man eine ganz banale Sache nicht vergessen, nämlich wo kein Platz ist, kann sich auch nichts vermehren: Ein intaktes Mikrobiom bietet kaum eine freie Nische für Krankheitserreger. Manche Teile unserer Abwehr brauchen das Mikrobiom zudem nicht nur, um sich stabil zu entwickeln. Es dient auch als lebenslanger Trainingspartner. Fehlt dieser oder ist er nicht stark genug, hat das Folgen. Darum empfiehlt es sich in den heiklen Jahreszeiten Probiotika einzunehmen, um eine gesunde Besiedlung mit Darmbakterien zu gewährleisten und damit das Immunsystem zu stärken. Nicht alle nützlichen Bakterien können jedoch einfach so „eingenommen“ werden, viele Darmsymbionten sind anaerob, d.h. sie vertragen keinen Sauerstoff und können daher außerhalb des Darms nicht überleben. Trotzdem kann man diese ganz einfach vermehren, nämlich indem man sie mit ihren „Lieblingsspeisen“ in Form von ausgewählten Ballaststoffen, wie Akatienfaser und Flohsamen, versorgt. Generell gilt: Abwechslungsreiche Ernährung mit vielen Ballaststoffen und Pflanzenfasern fördert den Artenreichtum.



Ein ”gesunder Lebensstil” mit täglicher Bewegung an der frischen Luft, Vollwertkost, viel Flüssigkeit trinken, viel Spaß und wenig Stress ist die Grundlage für ein starkes Immunsystem.


 
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